Jahrgang | 1968 |
Eintritt | 1993 |
Beruf | Bankkauffrau, Krankenschwester |
Arbeitsbereich | Leitungsteam der Schwesternschaft, Mitarbeit im Gebetshaus Freiburg |
Standort | Freiburg |
Je älter ich werde und je länger ich in unserer Schwesternschaft lebe, umso mehr entdecke ich, wie reich mein Leben in der Gemeinschaft mit den Jahren geworden ist. So reich an echten Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen und verschiedenen, vielfältigen Erfahrungen, auch mit mir selbst und nicht zuletzt mit Gott.
Als junge Frau hatte ich auf die Verheißung Jesu gesetzt: »Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.« Joh. 10,11 Es gab Abschnitte in den über 30 Jahren als Schwester, da erkannte ich diese Lebensfülle nicht sofort. Erst im Nachhinein verstand ich auch schwere und trockene Zeiten als »stärkende Quellen«, als lebenspendende Ressourcen, auf die ich nun dankbar zurückgreifen kann.
Ich wuchs als älteste von vier Geschwistern in einer katholischen Familie auf. Während meiner Zeit der Erstkommunion erlebte ich Jesu Liebe konkret und wusste mich mit ihm verbunden. Dann aber gingen mein Glaube und die Beziehung zu Jesus über die Jahre verschüttet. Erst als junge Erwachsene fand ich in die Beziehung zu Gott zurück, d.h., in Wirklichkeit hat er mich wiedergefunden. So führte mein Weg Schritt für Schritt in die Schwesternschaft, als eine Art der Möglichkeit des gemeinsamen Lebens mit ihm und anderen. Ich war auf das Abenteuer gespannt, was Jesus mit meinem Leben anfangen würde, wenn ich mich ihm ganz überlasse.
Meine ersten Jahre verbrachte ich in Bensheim Auerbach, war tätig in Haushalt und Garten und wartete 5 Jahre auf ein Visum und Arbeitsgenehmigung nach Indonesien, was ich nie erhielt. Während dieser Zeit arbeitete ich Teilzeit im Pflegedienst und absolvierte verschiedene Kurse, um mich auf den Dienst in Marikoi/Kalimantan vorzubereiten. Gott hatte mir Worte, Verheißungen auf den Weg mitgegeben. Erst einige Jahre später entdeckte ich ihre wahre Bedeutung und erlebte ihre Erfüllung.
Zwischenzeitlich wurde ich gebeten, in die Gemeinschaft der Schwestern nach Rödermark zu wechseln. Dort durfte ich in unserem Altenpflegeheim Haus Morija 10 Jahre als Wohnbereichsleitung mitwirken. Die Umstellung von einer kleineren Gemeinschaft in eine größere mit 9 Schwestern fiel mir leicht.
In meinem 40. Lebensjahr wurde ich von unserer Leitung gefragt, ob ich bereit sei, nach Jujuy, Argentinien zu gehen, um die beiden dort verbliebenen Schwestern zu unterstützen. So begann ein neuer Abschnitt für mich, in einem fremden Land mit anderer Kultur und Sprache – aber in Gemeinschaft mit Schwestern und in neuer Abhängigkeit von Gott, die mir sehr gut tat. So wie ich zuvor viele Menschen am Ende ihres Lebens begleiten durfte, so erlebte ich nun aufblühendes und sich entfaltendes Leben in all den Kindern und Jugendlichen mit denen wir ein stückweit wie Großfamilie lebten. Wieder durfte ich viel lernen und weiß mich reich beschenkt.
2017 wurde ich in das Leitungsteam der Schwesternschaft gewählt und kehrte daraufhin Ende 2019 nach Deutschland zurück. Schon lange zuvor faszinierte mich die weltweite Gebetshausbewegung. Ich durfte mich auf die Suche machen, wo wir uns anschließen könnten. Die Wahl fiel auf Freiburg. Dort engagiere ich mich seither mit einigen Stunden wöchentlich im Gebetshaus. Nach langem Suchen fanden wir ein geeignetes Haus und leben jetzt zu dritt als Schwesternfamilie in Freiburg.