Sr. Christine
Jahrgang | 1953 |
Eintritt | 1974 |
Beruf | Erzieherin |
Arbeitsbereich | Hausleitung Künzelsau |
Standort | Künzelsau |
Ihr jungen Leute, wenn Gott Euch heute fragen würde: Wen soll ich senden? Wer will mein Bote sein? – Was würdet Ihr antworten? Wer von Euch würde wie Jesaja damals sagen: Hier bin ich. Sende mich!?
So forderte uns ein alter chinesischer Pastor heraus. Ich war zu der Zeit 18 Jahre alt, und zusammen mit anderen Klassenkameradinnen besuchte ich zufällig diese interessante Bibelstunde. Gut erinnere ich mich noch, dass mir folgende Gedanken durch den Kopf gingen: »Es ist ja gar nicht sicher, dass Gott mich so fragen würde, dass er mich haben will. Aber wenn, dann würde ich ja sagen.«
Abends schrieb ich mir das Datum (20. Juni 1971) in meine Bibel neben den Vers aus Jes. 6,8 – und vergaß es.
Mein Leben ging weiter. Ich schloss die Ausbildung als Erzieherin ab, übernahm die Leitung eines Kindergartens, engagierte mich mit Begeisterung in einer Gruppe von jungen Erwachsenen. Doch in mir war ein Fragen: »Ist das alles? Was will Gott von mir?«
Ein Freund erzählte, dass er einmal 14 Tage lang jeweils eine Stunde gebetet hatte, und da habe ihm Gott einen neuen Beruf gezeigt. Das wollte ich auch ausprobieren. Es dauerte einige Monate, dann war ich sicher, dass Jesus mehr mit meinem Leben anfangen will als bisher. Er will es ganz!
Inzwischen hatte ich die Christusträger-Brüder kennengelernt und merkte, dass sie diese Hingabe an Gott lebten. Nach einem Besuch bei den CT-Schwestern wurde mir klar, dass hier mein Platz ist. Mit 21 Jahren zog ich ins Schwesternhaus in Bensheim-Auerbach. Erst später habe ich den Vermerk in meiner Bibel wieder entdeckt. Gott hatte also wirklich nach meiner Bereitschaft gefragt, wenn auch nicht mit »einer Stimme vom Himmel«.
Und sein Fragen ging weiter:
Immer wieder hat Gott mich so herausgefordert. Im Vertrauen auf Jesus und mit Unterstützung meiner Schwestern konnte ich immer größere Verantwortung übernehmen. Jetzt ist die Zeit, manches wieder loszulassen und in jüngere Hände zu übergeben. Ich glaube, dass Gott weiter nach meiner und unser aller Bereitschaft fragen wird. Und es ist spannend, diesen Weg mit ihm zu gehen.