Aufgewachsen bin ich mit drei Geschwistern in Eislingen, nahe Göppingen, in Baden-Württemberg. Unser Vater kam nicht vom Krieg zurück. Mit unserer Mutter nahmen wir am Gemeindeleben teil und wurden durch unseren Pfarrer in den christlichen Glauben eingeführt.

Eines Tages kam Bruder Erwin Klinge, der Gründer der Christusträger-Schwesternschaft, zu einer Evangelisationsveranstaltung in unsere Gemeinde. Er wurde begleitet von den beiden ersten Christusträger-Schwestern Waltraut und Hildegard. Ergreifend berichtete er von der großen Not vieler Menschen in Indien und der dringenden Notwendigkeit, ihnen zu helfen. Er rief die versammelten Jugendlichen auf, doch dem Auftrag Jesu Christi zu folgen und ihm zu dienen unter den Elenden und Armen in der Welt.

Ich war gepackt von den Ausführungen des Predigers und kam zu der Entscheidung, mich Jesus Christus als meinem Herrn anzuvertrauen und mein Leben ihm zur Verfügung zu stellen in der Schwesternschaft, der ich im Alter von 24 Jahren in Bensheim-Auerbach beitrat.

Im Jahr 1965 wurde ich zusammen mit meiner Mitschwester Christina nach Argentinien ausgesandt. Dort hörten wir den Ruf, im Chaco, einem abgelegenen Buschwald,

Kinder zu unterrichten und Kranke zu behandeln. Gemeinsam mit weiteren Christusträger-Schwestern und Ehepaaren aus unserer Kommunität bauten wir die Missionsstation „El Manantial“ („Quelle“) auf mit Schule, Internat, Krankenstation, Kirche und Werkstätten.

Später war ich mit einer Schwester im Norden Argentiniens in Humahuaca im Einsatz. Um besonders den Kindern der indianischen Bevölkerung das Evangelium nahezubringen, war ich oft in den Bergen unterwegs. Es machte mir viel Freude, ihnen von der Liebe Jesu zu erzählen, die für alle Menschen da ist.

Inzwischen lebe ich zusammen mit anderen älteren Schwestern, die vom Ausland zurückgekommen sind, in unserem Senioren-Schwesternhaus in Künzelsau. Ich bin dankbar für unsere Gemeinschaft, in der unser Herr Jesus Christus die Mitte ist.