Schwester Barbara
Sr. Barbara

Sr. Barbara

Jahrgang1942
Eintritt1968
BerufErzieherin
ArbeitsbereichRuhestand
StandortKünzelsau

Nahe an der ostfriesischen Nordseeküste wurde ich geboren und durfte mit meinen zwei Geschwistern im schönen Lütetsburger Schlosspark aufwachsen. Wir hatten liebevolle Eltern, die uns ein Vorbild waren. Zu meiner Konfirmation, die mir viel bedeutete, wurde mir die Verheißung in Ps.32,8 zugesprochen:

Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen den du gehen sollst. Ich will dich mit meinen Augen leiten.

Diese wunderbare Zusage hat Gott erfüllt. Ich durfte erleben, dass seine Wege gut für mich sind, wenn ich mich darauf einlasse und dass auch scheinbare Umwege zum Segen dienen.                                                

Bei Verwandten in Karlsruhe besuchte ich dort die Frauenfachschule und das damalige Kindergärtnerinnen- und Hortnerinnen-Seminar. Die gute vielseitige Ausbildung basierte auf dem Evangelium und ich absolvierte sie mit Freude und Begeisterung. In den ersten Berufsjahren im Kinderheim Hebelhaus in Badenweiler erlebte ich bei den täglichen Morgenandachten, dass jeder Tag und auch jedes Kind Jesus anbefohlen wurden. Er war hier der Herr. Das wollte ich auch und übergab mein Leben ganz Jesus Christus. Er erfüllte mich neu mit Freude und Glaube, den ich auch den Kindern bezeugen durfte.

Meine nächste Arbeit im Schülerhort in Karlsruhe brachte mich in Kontakt zu zwei Frauen, die mit liebevollem Einsatz einen Bibelkreis für junge Erwachsene leiteten. Bald gehörte ich dazu. Geistlichen Aufschwung bekamen wir durch Wochenendfreizeiten bei den Christusträgern in Bensheim Auerbach und durch die Evangelisations-Einsätze der CT Brüder in Karlsruhe. Das fröhliche Zeugnis der Brüder und Schwestern beeindruckte mich tief. Als wir durch Filme und Berichte von ihrer Arbeit unter Leprakranken und notleidenden Kindern in Pakistan erfuhren, fragte mich Jesus, ob ich bereit sei, auch mein Leben so für notleidende Kinder einzusetzen. Längere Zeit bewegte mich diese Frage; ich wusste, es bedeutete, meine Zukunftspläne ganz Gott zu überlassen.

Ich gab Gott mein Ja und zog Ostern 1968 bei den Schwestern in Bensheim Auerbach ein. Nach wenigen Wochen hieß es wieder loslassen, denn wir wurden zu zweit nach Starkholzbach in das neu begonnene Christusträger-Ausbildungshaus geschickt, wo wir zu siebt das gemeinsame Leben einüben sollten. Die vier Krankenschwestern waren in der Nähe in ihrem Beruf tätig. Wir anderen drei fuhren täglich nach Backnang und machten dort eine einjährige Ausbildung zur Krankenpflegehelferin, um bei einem Auslandseinsatz auch auf diesem Gebiet Kenntnisse zu haben. Wie froh war ich später darüber.

Sieben junge Frauen, so unterschiedlich in Herkunft, Prägung, Charakter, so jung im Glauben. Konnte das denn gut gehen, konnte da eine Gemeinschaft wachsen? Das fragten sich damals viele. Wir bekamen immer wieder Ermutigung durch unseren Gründer Bruder Erwin Klinge und guten Rat durch eine erfahrene Schwester. Vor allem war Jesus mit uns und schenkte uns Freude und Segen durch Seinen Heiligen Geist.

1970 wurde ich gefragt, ob ich bereit sei zu einem Einsatz für notleidende Kinder in Ostpakistan. Im November 1970 konnte ich nach Pakistan ausreisen zu unseren Schwestern in das Lepra Hospital Rawalpindi. Durch einen Krieg zwischen Pakistan und Indien und dem nachfolgenden politischen Umsturz zerschlugen sich die Pläne für eine Arbeit mit Kindern in Ostpakistan, das nun der eigenständige Staat Bangladesch war. Ich blieb bei unseren Schwestern in Rawalpindi und arbeitete dort 8 Jahre mit ihnen im Leprahospital. Mir wurde in diesen wertvollen Jahren bewusst, wie sehr Gott jeden Menschen liebt und wertachtet und jedem durch Jesus Christus Rettung schenken will.

Im Jahr 1979 wechselte ich von Asien nach Südamerika, wo unsere Schwestern im Norden Argentiniens begonnen hatten, ein Kinderheim für Waisen und Sozialwaisen aufzubauen. 30 gute, gesegnete Jahre durfte ich zusammen mit ihnen und unseren argentinischen Mitarbeitern dort, im Hogar del Sol, für unsere Kinder da sein, die misshandelt, missbraucht und von den Eltern verlassen, zu uns geschickt wurden. Hier sollten sie erleben, dass sie von Gott geliebt und angenommen sind.

Im Jahr 2009 kehrte ich zurück nach Deutschland und freue mich, dass ich noch kleine Dienste im Schwesternhaus in Künzelsau und in der Gemeinde übernehmen kann. Es ist ein Segen und eine Freude, dass wir Zeit haben, die Arbeit unserer Schwestern und Brüder in der Fürbitte zu unterstützen.