Sr. Ulrike war zu Besuch bei unseren Schwestern. Hier ein kurzer Einblick davon:
Für zwei Wochen bin ich nochmals nach Jujuy zurück gekommen in dreifacher Rolle: Zum einen als Besuch nach meiner Deutschland-Rückkehr vor 2 Jahren, dann in meinem Amt als Leitungsmitglied unserer Schwesternschaft und zudem als Vorstandsmitglied des CTW (Christusträger-Waisendienst).
Ich lernte viele neue Kinder kennen, traf aber auch manche Ehemalige. Einer davon war Daniel.
Dani – so sein Rufname – besuchte uns mit seiner Frau Gabriela und ihrem kleinen Töchterchen.
Seit seinem 2. Lebensjahr war er in unserem „Hogar del Sol“ (Heim der Sonne) aufgenommen. Ich lernte ihn als 16 jährigen Jugendlichen kennen. Dani hatte gerade eine schwere Krankheitsphase überstanden mit geplatztem Blinddarm. Er musste zweimal reanimiert werden und hatte motorische Ausfälle. Doch Gott hatte viele Gebete erhört und ihn wieder ganz hergestellt. Dani wusste um sein neu geschenktes Leben von Gott und seine Heilung. Mit 18 Jahren verließ er den Hogar, er wollte lernen unabhängig zu leben. Es ging durch Höhen und Tiefen. Immer fand er Arbeit, kämpfte sich durchs Leben und unterließ es nie, uns Schwestern gelegentlich zu besuchen. Manchmal kochte er für uns, sehr lecker!!, um seinem Dank Ausdruck zu geben.
Anfang 2019 heiratete er seine Gabriela, die uns mittlerweile auch ans Herz gewachsen war. Eine Freude für mich, nun Delphina, die kleine Tochter der beiden kennenzulernen.
Die Schwestern Vreni und Babet werden nach Jahrzehnten, Ende April, Argentinien verlassen. Ein großer Schritt für uns Schwestern und für die uns lieb gewordenen Menschen dort. Doch wir sind voller Hoffnung, dass das Kinderheim „Hogar del Sol“ und die Kita „Arca de Noé“ gut weiter gehen werden und noch vielen bedürftigen Kindern liebevolle Heimat sein können.
— Sr. Ulrike, 4. März 2022