Rawalpindi, Pakistan
Farzana: ein schwieriger Lebensstart, aber eine ermutigende Entwicklung.

Farzana lebt mit ihrer Familie auf dem Hospitalkomplex in Rawalpindi/Pakistan. Dort traf ich sie, als ich im Oktober einige Wochen Sr. Annette beistand. (Sr. Chris war in dieser Zeit in Deutschland.) Farzana ist seit Juli Verwaltungsleiterin des pakistanischen Vereins EIC, der in Rawalpindi und im Norden Pakistans ca. 250 christliche Kinder unterstützt. Sie erzählte mir Folgendes:

links Farsana, rechts Sr. Christine

links Farsana, rechts Sr. Christine

„Ich heiße Farzana Lugas, bin 49 Jahre alt und habe zwei Töchter im Alter von 15 und zwei Jahren. Mein Mann arbeitet als Krankenpfleger im Rawalpindi Leprosy Hospital. Ich weiß noch genau, wie sich mein Leben am 24. März 1988 verändert hat. Damals war ich 12 Jahre alt und hatte keine Eltern mehr. Weil ich aus der armen christlichen Minderheit komme, hätte ich eigentlich keine Chance auf eine gute Ausbildung gehabt.

links Farsana mit Sr. Katrin

links Farsana mit Sr. Katrin

Doch ich wurde im Haus Immanuel aufgenommen und gehörte zu der ersten Gruppe von 18 Mädchen. Sr. Katrin, die das Hostel gegründet hatte, hat damals mit uns für den Beginn des Hostels gebetet. Sechs Jahre durfte ich die Liebe und Fürsorge der Schwestern und Hausmütter erleben und konnte die Schule abschließen. Dann machte ich eine kaufmännische Ausbildung in Lahore. Später war ich noch einmal zwei Jahre als Assistentin für Sr. Katrin im Hostel.

im Haus Emmanuel

im Haus Emmanuel

Dann habe ich in einem christlichen Hospital gearbeitet und lernte dort meinen Mann kennen. Er bekam eine Anstellung im Lepra Hospital in Rawalpindi und wir zogen hierher. Ich arbeitete viele Jahre als Sozialassistentin im Hospital, vor allem für Tuberkulose-Kranke. Jetzt bin ich für Kinder und deren Familien verantwortlich, damit sie alles bekommen, was sie zum Leben und Lernen brauchen. Gern bin ich auch in meinem ehemaligen „Zuhause“, im Haus Immanuel. Zudem gibt es eine WhatsApp-Gruppe von den ehemaligen Mädchen der ersten Generation von Haus Immanuel. Wir ermutigen uns gegenseitig, und manchmal gibt uns Sr. Katrin einen Rat. Sie hat mir z.B. gesagt: ‚Farzana, Du brauchst nicht mich oder andere Schwestern kopieren, sei einfach Du selbst.‘ Mein größter Wunsch für die Kinder ist, dass sie eine gute Ausbildung bekommen und ebenso erfolgreich werden wie ich. Und dass sie im Glauben an Jesus Christus wachsen.“

— Sr. Christine, 25. Oktober 2024