Hergershof
Einblick in das Leben der Schwestern

Paula hat sich dafür entschieden, zwischen Studium und praktischem Jahr bei uns in Hergershof 2 Monate „Kloster auf Zeit“ zu machen. Sr. Heidrun interviewt Sie dazu

Wie bist Du auf diese Idee gekommen?
Was für Wünsche hattest/hast Du für diese Zeit?

Paula:
Ich wollte in der Zeit nach dem Studium mir eine Auszeit nehmen, um wieder Kraft für den weiteren Weg zu tanken und nach der stressigen Zeit etwas zur Ruhe zu kommen. Eine Freundin hatte mir erzählt, dass es "Kloster auf Zeit" gibt und bei meiner Recherche im Internet bin ich auf das Angebot der Christusträger Schwestern auf dem Hergershof gestoßen und habe einfach angefragt.

Ich habe mir für die Zeit gewünscht, dass ich zur Ruhe kommen und auch wieder eine tiefere Beziehung zu Gott bekommen kann. Außerdem wollte ich die Zeit nutzen, um mir Gedanken zu verschiedenen Themen in meinem Leben zu machen und Gott danach zu fragen.

Sr. Heidrun:
Du hast nun schon Halbzeit….
Wie würdest Du die Zeit, in der Du jetzt schon hier mit lebst, beschreiben?

 

Paula:
Sehr wertvoll. Ich mache hier ganz andere Arbeiten als im Studium, aber das macht mir echt Spaß. Ich darf viel im Garten mithelfen, zum Beispiel gießen, Pflanzen zurückschneiden, Rasen mähen oder Obst und Gemüse ernten. In der Küche helfe ich beim Kochen, Backen oder Spülen. Wenn hier Gäste im Gästehaus sind, bin ich auch mittendrin und darf bei anfallenden Tätigkeiten helfen. Dabei bin ich im Austausch mit den Schwestern, und es wird viel gemeinsam gelacht und geschafft. Außerdem lerne ich viel Neues, das ich mitnehmen werde. Ich darf ein Teil der Gemeinschaft sein und das finde ich echt toll. So bekomme ich einen kleinen Einblick in das Leben der Schwestern hier.

Sr. Heidrun:
Magst Du mal kurz erzählen, wie hier so ein Tag aussieht und was sich unterscheidet zu Deinem „vorigen‘“ Leben.

Paula:
Morgens beginnt der Tag um 6.45 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück mit den Schwestern und danach einer Zeit, in der gemeinsam in der Bibel gelesen und gebetet wird. Darauf folgt eine "Stille Zeit", die ich mit Bibel lesen und Gebet gefüllt habe. Bis zum Mittagessen arbeite ich meistens in der Küche und Garten mit, je nachdem was ansteht. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und einer Mittagspause arbeite ich weiter mit in Garten und Küche bis 18.30 Uhr das Abendgebet mit anschließendem gemeinsamen Abendessen folgt. Manchmal wird später noch zusammengesessen und erzählt, gespielt oder so. Einen Nachmittag in der Woche und Sonntagnachmittag habe ich frei und lese meistens oder bin manchmal mit den Schwestern mit auf Unternehmungen. Ich wohne hier im kleinen Gästehaus in einem Zimmer und Bad.

Das Leben hier unterscheidet sich schon zu meinem vorherigen.
Im Studium hatte ich einen recht unregelmäßigen Tagesablauf mit wenigen festen Zeiten. Das ist hier anders, aber ich schätze das sehr.

Sr. Heidrun:
Vielen Dank, Paula, dass Du Dich auf meine Fragen eingelassen hast!
Mir macht es große Freude, mit Dir in diesen zwei Monaten „unterwegs zu sein“!

— Sr. Heidrun, 14. Juli 2022