Christusträger-Schwester *09.06.1943 +10.07.2025.
Sr. Adelheid Nestele
„Wir wissen aber dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“
Römer 8,28
Mit diesem ihrem Schwesternschaftsvers, der sie fast 58 Jahre begleitet und getragen hat, haben wir Sr. Adelheid in Jesus hinein losgelassen.
Nun schaut sie Ihn, mit dem sie mit ansteckender Begeisterung, Freude und Hingabe unterwegs war.
Ihr Weg mit Jesus begann während ihrer Ausbildung als Krankenschwester und dann als Physiotherapeutin in Schwäbisch Hall. Dort hörte sie den Ruf in die Schwesternschaft, dem sie mit Überzeugung folgte. Das erste Jahr lebte sie in der Hausgemeinschaft in Bensheim- Auerbach.
Im Leprahospital Rawalpindi
Im Februar 1969 ging es nach Pakistan, zuerst ins Leprakrankenhaus Manghopir/Karachi. Dort versorgte sie nicht nur die Wunden der Patienten, assistierte bei Operationen und übte mit ihnen in der Physiotherapie-Abteilung, sondern wollte ihnen Menschenwürde und Lebensmut vermitteln. Mit manchen von ihnen blieb sie über viele Jahre in Kontakt.
Ab 1977 wirkte Sr. Adelheid im Leprakrankenhaus Rawalpindi in großem Segen, immer ganz den Menschen zugewandt. Gemeinsam mit den Schwestern dort, am längsten mit Sr. Katrin, bauten sie das Krankenhaus aus. Ein einschneidendes Erlebnis war das Bombenattentat in der internationalen Kirche, bei dem sie und die Schwestern bewahrt blieben, aber viele Menschen verletzt wurden und einige sogar ihr Leben lassen mussten. Sr. Adelheid kümmerte sich sofort um die Verletzten. Genauso war sie, zusammen mit Sr. Dr. Chris, gleich im Einsatz nach dem schlimmen Erdbeben in Balakot. Durch ihre Freundlichkeit und Liebe war sie ein starkes Zeugnis für Jesus in dieser moslemisch geprägten Umwelt.
Sr. Adelheid und Sr. Maria
Nach insgesamt 40 Jahren in Pakistan kam Sr. Adelheid zurück nach Deutschland und wohnte wieder im Schwesternhaus in Bensheim-Auerbach. Es war ein sehr aktiver „Ruhestand“ mit vielen Besuchen und Kontakten. 2021 zog sie mit Sr. Maria nach Rödermark in eine gemeinsame Schwesternwohnung im Haus Morija. Auch hier war Sr. Adelheid wieder „in ihrem Element“ mit Gymnastikstunden für Senioren, Leitung des Frauengebetsbundes und vor allem mit Besuchen und Betreuen einzelner Bewohner. In den letzten Monaten, bei zunehmender Schwäche, brauchte sie nun selbst Betreuung und Hilfe, die sie dankbar annahm. Liebevoll wurde sie von den Schwestern und dem Heimpersonal begleitet und durfte im Beisein von Sr. Regina im Frieden heimgehen in die ewige Herrlichkeit. Es war ein erfülltes Leben, für das wir Gott dankbar sind.
— 16. Juli 2025